Von Augenbinden und Fesseln – Leichter Einstieg in BDSM und Fetisch

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BDSM? Das sind doch Dominas in Lack und Leder, welche ihre Peitschen knallen lassen – oder etwa nicht?!

BDSM ist sehr viel mehr als nur dieses Vorurteil, denn jeder von euch hat bestimmt schon einmal einen kleinen Ausflug in diese Welt gewagt, wie z.B. die Nägel über den Rücken zu kratzen oder Handschellen zu benutzen. Ich will euch hier den Begriff BDSM und die vielen Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb dieses Spiels näherbringen.

 

Wofür steht BDSM?

BDSM steht für Bondage (Fesseln) und Disciplin (Disziplin), Dominance (Dominanz) und Submission (Unterwerfung), Sadismus und Masochismus. Also im Grossen und Ganzem geht es um Unterwerfung und Machtausübung. Wichtig ist hier vor allem VERTRAUEN! Denn ohne das Vertrauen zwischen beiden Partnern kann sich nicht an den Grundsatz SSC (Safe, Sane, Consensual) gehalten werden. SSC geht darum, dass der Sex sicher ist und keine unnötigen Risiken eingegangen werden. Sane (Vernünftig), bleibt nüchtern und nehmt keine Drogen. Gemeinsam – dieser letzte Teil von SSC ist wohl auch der wichtigste. Denn auch wenn es im BDSM um Macht und Unterwerfung geht, werden Grenzen und Entscheidungen gemeinsam getroffen. Es wird vorher ein Safeword vereinbart, welches das Spiel sofort unterbricht.

Mit dieser kleinen Theorie kann es nun ans Praktische gehen

 

Fesseln – Der Reiz der Machtlosigkeit

Wer hatte nicht schon einmal die Fantasie sich fesseln zu lassen und hat es auch mit Handschellen ausprobiert? Ein Gefühl der Machtabgabe und gleichzeitig der Hingebung. Jedoch sollte man sich hier vorsichtig heranwagen.
Ein kleiner Ausflug in die Welt des Fesselns.

 

Handschellen

BDSM Handschelle

Handschellen sind mit Sicherheit die geläufigste Art zu fesseln. Es gibt eine unendliche Auswahl, von Plüsch- bis zu Metallhandschellen lässt sich alles finden. Handschellen können gerade am Anfang gut genutzt werden, da hier die Gefahr sich zu verletzen äusserst gering ist. Und doch geben sie einem bereits ein gewisses Gefühl der Machtlosigkeit wenn hiermit die Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird.

 

Tücher / Augenbinden

Neben Tüchern, welche die Hände und Füsse fesseln, können diese natürlich auch dafür verwendet werden über die Augen gelegt oder hinter dem Kopf verknotet zu werden. Dadurch wird dem passiven Part die Möglichkeit genommen zu sehen, was ihr als nächstes vor habt. Die Empfindungen und Reizungen werden dadurch deutlich intensiver. Augenbinden sind natürlich auch eine Möglichkeit.

 

Hand- / Fussfesseln

Hand und Fussfessel
Die nächste sehr spannende Stufe ist eine Kombination von Hand- und Fussfesseln. Hier können die einzelnen Fesseln miteinander verbunden werden, sodass der Partner sich kaum mehr
bewegen kann, ohne das ein Bein oder Arm in eine äusserst unbequeme Position rutscht. Wer sich hier schon etwas mehr zutraut kann auch noch eine Spreizstange hinzunehmen. Eine Spreizstange besteht aus einer ausziehbaren Stange und zwei (meist) Ledermanschetten, welche um die Fussgelenke gelegt werden, sodass die Beine nicht mehr geschlossen werden können. Hier wird dem aktiven Part ein unendliches Vertrauen zugesprochen, da der passive Part sich nicht mehr alleine aus diesen Fesseln lösen kann. Ihr müsst hier besonders Achtsam sein und auf die vorher besprochenen Grenzen achten.

 

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Seile

Mit Seilen könnt ihr sorgenfrei ausprobieren euch gegenseitig zu fesseln. Wichtig ist dabei allerdings, dass die Seile weich und gut verarbeitet sind. So könnt ihr Verletzungen und sichtbaren Spuren vorbeugen.  Ihr solltet euch aber vorher gut absprechen, wie weit ihr gehen wollt und wie fest die Seile sitzen dürfen so dass ihr euch beide damit wohlfühlt. Denkt auch hier immer an ein Safeword.

 

Dominanz

Unter Dominanz können verschiedenste Bereiche fallen – so auch die verbale Dominanz. Hier übernimmt der Dom ebenfalls sprachlich die Führung. Der passive Part wird nicht mehr um etwas gebeten sondern es werden Befehle ausgesprochen wie “Zieh dich aus!” oder auch einfach “Augen zu!”. Der passive Part hat den Aufforderungen direkt nachzukommen. Ein weiterer Teil wäre ebenfalls bestimmte Kleidungsstücke herauszusuchen, welche der passive Part zu tragen hat. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, dies kann von Dessous bis hin zu Lederhandfesseln reichen.

Wechselt ruhig die Rollen, sodass jeder von euch ausprobieren kann, welche Rolle einem mehr liegt. Die des Dominanten oder des Submissive. Das Thema der Dominanz und Disziplin umfasst in den weiteren Schritten auch Bestrafungen durch Spanking (umgangssprachlich “Hintern versohlen”), Gerten und sämtlichen weiteren Möglichkeiten wie z.B. das Verbot des Orgasmus.

 

BDSM – warum sollte man es ausprobieren?

Während das Thema BDSM heutzutage immer noch häufig als Tabuthema angesehen wird, hoffe ich euch einen kleinen Anstoss gegeben zu haben um ein wenig über dieses extrem vielfältige Thema nachzudenken. BDSM erfordert sehr viel an gegenseitigem Vertrauen und stärkt dieses in der Beziehung. Weiterhin kann es euch helfen eure Gefühle und Empfindungen klarer zu definieren und Grenzen neu auszuloten.  In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spass und Erfolg beim Ausprobieren!

 

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